Neue positive Gewohnheiten entwickeln, ist nicht immer so ganz einfach.

Dazu möchte ich diese simple, aber äußerst wirkungsvolle Methode noch einmal hervorkramen, weil sie nicht nur zu Neujahrsvorsätzen passt, sondern immer und überall ausgesprochen hilfreich ist. Vor allem, wenn wir uns neue positive Gewohnheiten antrainieren wollen.

Die Mini-Handlung

Bei Mini-Handlungen nehmen wir uns nicht die ganze Handlung vor (z. B. den Keller aufräumen), sondern nur einen lächerlich winzigen Ausschnitt (z. B. zwei leere Flaschen raustragen).

Die amerikanische Autorin Mary LoVerde erklärt in ihrem Buch: „Wege aus der Stressfalle“ den Erfolg so:

“In uns schlummert ein Schweinehund, der aufpasst, dass wir nichts tun, wozu wir keine Lust haben und was wir anstrengend finden. Wenn wir sagen: “Ich gehe heute 20 Minuten spazieren“ und wir mögen das nicht, dann wacht er auf und fängt an zu bellen. „Nein, das mag ich nicht. Das ist zu anstrengend. Dazu habe ich keine Zeit. Es regnet.“ Wenn wir ihm lange genug Gelegenheit geben, fangen wir erst gar nicht an – und er kann sich wieder zufrieden seinem wachsamen Halbschlummer hingeben – bis zur nächsten Gelegenheit.”

Bei Mini-Handlungen geht es darum, sich an dem Schweinhund vorbei zu schleichen, ohne dass er aufwacht. Das Erfolgsgeheimnis besteht darin, dass die Mini-Handlung so klein ist, dass er es gar nicht merkt. Und dass wir auf keinen Fall scheitern können, weil sie eben so lächerlich klein ist.

Wenn die Handlung ganz klein und scheinbar unnütz ist, erzeugt sie keine Widerstände.

Einige Beispiele:

* Sie wollen regelmäßig joggen gehen. Mini-Handlung: Sie ziehen eine Woche lang jeden Tag nur die Joggingschuhe an.
* Ich möchte jeden Morgen Yoga machen. Meine Mini-Handlung bestand darin, mich nur im Wohnzimmer auf die Decke zu legen.
* Ich will pünktlich Mittagspause machen. Mini-Handlung: Vom PC aufstehen und aus dem Büro in den Flur gehen.

Mehr nicht! Sie können dann die Woche drauf den nächsten Schritt tun usw.
Doch oft ist es eben so, dass es dann automatisch weitergeht. Wenn ich einmal auf der Yogamatte liege, fängt mein Körper von selbst an, die Übungen zu machen. Denn ich mache es ja gerne und es tut mir gut. Ich gönne mir nur oft nicht die Zeit, will gleich an den Schreibtisch stürzen. Das habe ich nun unterbunden :-).

  • Wählen Sie eine echte Mini-Handlung aus. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht von falschem Ehrgeiz leiten lassen und die Handlung zu groß wählen. Der Erfolg besteht in der Mini – Handlung selbst!

Ganz wichtig: Treffen Sie eine Vereinbarung mit sich, dass Sie nicht unzufrieden sind oder gar mit sich schimpfen, wenn Sie wirklich nur die Mini-Handlung erfüllen. Damit verdirbt man alles! Im Gegenteil: Seien Sie stolz, dass Sie das getan haben, wozu Sie sich verpflichtet haben und loben sie sich. Dennoch kann es passieren, dass Sie irgendwann größere Schritte tun, aber das entwickelt sich dann von selber, ohne Druck.

Wenn der erste Schritt getan ist …

 Sie werden sehen, dass der erste Schritt zum zweiten führt und zum dritten … Das Schöne: Wenn wir erst einmal begonnen haben, geht es oft viel leichter und weiter, als wir es uns vorgestellt haben!

Und selbst wenn es nicht perfekt ist oder wir Fehler machen, so sind wir doch schon ein Stück weitergekommen, als wenn wir gar nichts gemacht hätten.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude und verblüffende Erfahrungen mit der Mini-Handlung.

Womit fangen Sie an?