Da ich es gerade selbst frisch erlebt habe, bekommen Sie eine Kreativ-Technik, die Ihnen in solchen Situationen helfen kann. Hier erst mal mein aktuelles Erlebnis

Ein etwas längliches Vorwort

Normalerweise habe ich keine Mühe, Themen für meinen Newsletter zu finden. Oft springen sie mich einfach an, mal ausgelöst durch konkrete Ereignisse. Ansonsten habe ich eine Sammlung mit Themen, die ich immer wieder mal ergänze.

Aber heute: nada! Nichts! Die schon gesammelten Themen auf dem Mind Map inspirieren mich nicht. Und wenn da bei mir nicht ein Fünkchen glüht, dann wird das ein langweiliger Lehr-Aufsatz. Phhh, also was tun?

Ein bisschen im Büro rumgeräumt, ist ja immer nett, habe da ja auch gerade mal wieder eine Online-Fortbildung dazu gemacht . Nun steht mein Schreibtisch in Erfolgsposition und da müsste es doch eigentlich flutschen – oder?

Bis ich dahinter komme, was mich so blockiert. Ich bin sozusagen in einer Warte-Starre. Morgen ist nach wochenlangem Warten endlich der Termin mit einem Schulterspezialisten, wo ich dann hoffentlich erfahre, ob und wann ich noch einmal an der Schulter operiert werden muss.
Das scheint doch sehr auf mir zu lasten, auch wenn ich es die letzten Wochen prima geschafft habe, das auszublenden nach dem Vorsatz: Ich lasse mich jetzt nicht länger ausbremsen und in einer Warte-Schleife versauern, ich tu jetzt so, als ob alles in Ordnung wäre.

Es laufen zurzeit einige Online-Seminare, was mir große Freude bereitet und mich wieder ins normale Leben zurück katapultiert hat. Gleichzeitig gönne ich mir immer noch regelmäßige Auszeiten und mache mehr Pausen als früher, weil mein schmerzender Rücken das einfach lautstark fordert.

Nun habe ich aber immer noch kein Thema für den Newsletter.

Irgendwann fällt mir dann ein, dass ich ja Kreativitätstrainerin bin und jede Menge Kreativitätstechniken kenne. Vielleicht hilft mir da ja eine?
Ich weiß sogar, dass ich in früheren Blogbeiträgen schon Methoden vorgestellt habe, um Themen zu finden, das KaWa® (von Vera F. Birkenbihl) und das Alphabet.

Also setze ich mich hin und tu so, als ob ich das noch nie gemacht hätte und lege ein KaWa® an. Zum Thema: Newsletter.

KaWa® – verschiedene Schritte und Ebenen

So legte ich los und malte ein KaWa® (Bild 1) und merkte anschließend, ok, das sind erste und vollkommen freie Assoziationen, die größtenteils sehr abstrakt sind. Damit habe ich noch keine Themen.

Uns spontan fielen mir zwei weiterführende Wege ein:

Konkretisieren

Ich nehme mir die abstrakten oder allgemeinen Begriffe vor und verbinde sie dann mit einem konkreten Themen-Bereich, über den ich schreiben möchte. Also beispielsweise Online-Seminare oder Kreativität. Das ist auch noch allgemein, kreist es aber schon ein bisschen ein.

Da steht bei E zum Beispiel das Wort “Erfolg”. Sofort fällt mir eine konkrete Methode ein, “Erfolgserlebnisse aktivieren”, die ich aber wohl schon mal beschrieben habe. Aber auch andere Methoden, die etwas mit dem Thema Erfolg zu tun haben oder Methoden zur Zielerreichung oder – gerade habe ich dazu etwas gelesen – ein Vision-Board.
Oder ich hatte früher mal einen Beitrag darüber geschrieben, dass man seine Erfolge bewusst feiern soll (das war auf meinem alten Blog, daher kann ich dahin nicht mehr verlinken).

So komme ich also schnell von abstrakten Begriffen zu konkreten Themen und Methoden.

Neues KaWa® mit konkreter Aufgabenstellung

Ich mache ein neues KaWa®, in dem ich mir auch gleich sage, es geht um konkrete „Themen“. So schrieb ich dann, auch spontan und ungeplant, noch über und unter den Begriff in der Mitte „Präsenz-Themen“ und „Online-Themen“.

Was daraus dann wurde, können Sie auf Bild 2 sehen. Auf jeden Fall erheblich mehr und konkreter.

Zu welchen Themen ich damit gekommen bin, können Sie hier weiterlesen.

Auch hier sind es nicht immer direkt konkrete Methoden (aber sehr viel mehr), sondern eben auch so was wie “Neue Trends im Training” oder “Neugierde der Teilnehmer wecken”. Das müsste ich also auch noch weiter konkretisieren. Aber hier steckt schon ein Nutzen für den Leser drin, ein konkretes Anliegen oder Thema.
Bei “Nimmersatte Teilnehmer” muss ich selber schmunzeln, denke an die Raupe Nimmersatt und ja, dazu müsste ich mir dann noch eine Methode ausdenken.
Aber das sind genau die Situationen, aus denen bei mir in der Tat oft neue Methoden entstehen.

Was könnte ich denn zu “Nimmersatte Teilnehmer” schreiben?
Zumindest habe ich sofort konkrete Seminarsituationen vor Augen. Ich könnte eine Typologie der Seminarteilnehmer erfinden. Dazu hatte ich vor vielen Jahren auch mal ein scherzhaftes Flipchart gemalt, nur so als Randstimulus, als Anregung in den Trainer-Ausbildungen.

Ich könnte aber auch Tipps geben, wie man mit solchen Teilnehmern umgehen kann oder erst einmal einen Erfahrungsbericht, was ich da schon so erlebt habe.
Kurzfassung: Es gibt hin und wieder mal Teilnehmer, die immer noch etwas wollen. Gerade hat die Pause begonnen, da kommen sie und wollen noch einen Tipp zu… Oder auch mitten im Seminar.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht: es hilft nichts, wenn ich darauf eingehe, meine Pause versäume, abends nach dem Seminar noch etwas hervorkrame, auf den Menschen immer wieder eingehe.
Es reicht nie! Und es sind dann auch oft noch die Teilnehmer, die am Ende die kritischste Auswertung hinterlassen.
Daher mein Kurz-Tipp: Seien Sie auf der Hut! Bremsen Sie solche Forderungen und bleiben Sie bei Ihrem Programm und verlieren Sie vor allem den Rest nicht aus den Augen. (Oder so ähnlich :-)).

Ein weiterer Kreativitäts-Tipp

Ob dieser Tipp für Sie funktioniert, hängt sicher auch ein wenig davon ab, welcher Lerntyp Sie sind. Trotzdem empfehle ich Ihnen, es einmal auszuprobieren, denn ich habe nicht nur selbst damit immer wieder sehr verblüffende Erfahrungen gemacht, sondern es auch in Seminaren immer wieder erlebt, wie das auch den Teilnehmern hilft.

Sie haben eine Frage oder sogar ein Problem, etwas, wozu Sie Ideen oder eben sogar einen Rat brauchen.

Nehmen Sie Papier und Stift oder auch Ihr Laptop, setzen sich vielleicht an einen anderen Platz als an Ihren gewohnten Schreibtisch und schreiben Sie als erstes das Thema oder die Fragestellung oben drüber.

Und dann schreiben Sie einfach drauf los, alles was Ihnen in den Kopf kommt. Das kann erst mal eine Art Selbstgespräch sein („Warum fällt mir jetzt nichts ein? Was ist denn überhaupt mein Ziel? Ich könnte ja… Aber nee, ich spüre, dass ich gerade völlig blockiert bin, das kenne ich ja gar nicht von mir. Woran könnte das denn liegen? usw…)

Eine Variante ist die Methode „Mentoren“, die ich Ihnen dann im nächsten Newsletter vorstelle.