Das hätte ich mir in meiner Schulzeit niemals träumen lassen, dass ich mich auf Aufgaben freue und begierig darauf warte.

Ich habe mich kurzentschlossen zu einer weiteren Online-Fortbildung zum Thema Marketing angemeldet (die Fortsetzung meiner bisherigen), wo wir jeweils Montag eine neue Wochenaufgabe bekommen.
Nun bin ich verrückterweise diese und letzte Woche montags immer schon um 5:00 Uhr aufgewacht, obwohl ich sonst im Urlaubsmodus bin und hier in der Türkei sehr gut schlafe.

Da musste ich nun ungeduldig warten, bis um 8:00 Uhr endlich die E-Mail mit der Aufgabe kam, hier sogar bis 9:00 Uhr.

Was zeigt das?

Wenn ich an meine Schulzeit denke, habe ich mich nie über Aufgaben gefreut. Sie waren lästig, hielten mich vom Spielen ab. Vielleicht waren sie auch langweilig oder schwierig. Auf jeden Fall doofe Pflicht, soweit ich mich daran erinnern kann.

Und jetzt bin ich scharf drauf! Woran liegt das?
Ich hätte durchaus genug zu tun, auch im Rahmen dieser Fortbildung gibt es noch genug Stoff, den ich durchzuarbeiten habe und Dinge, die ich umsetzen will. Warum freue ich mich dann auf eine konkrete Aufgabe?

Interesse und Begeisterung

Der erste entscheidende Punkt ist natürlich, dass mich das Thema interessiert. Dass ich diese Fortbildung sehr gerne mache und total spanndend finde, was daraus entsteht und was ich alles umsetze.
Neues Lernen macht mir riesigen Spaß, dazu der Austausch mit Gleichgesinnten. Ich habe mich ja freiwillig dazu angemeldet und viel Geld dafür gezahlt.

Klares Ziel

Mit dieser Fortbildung verbinde ich natürlich auch ein konkretes Ziel. Ich möchte mein Marketing endlich systematisch und strategisch angehen. Mir dazu Tipps von Profis holen, deren Umsetzung mir Erfolgserlebnisse und Freude verschafft.

Ich bin zwar schon sehr aktiv, blogge seit vielen Jahren, verschicke einen wöchentlichen Newsletter und bin bei Twitter und Facebook – aber eben noch nicht wirklich geplant und fokussiert.

Richtung aufzeigen

Die konkrete Wochenaufgabe setzt nun noch einen gezielten Impuls. Sie hilft mir, an den wesentlichen Punkten weiterzuarbeiten, an den wichtigsten Stellschrauben zu drehen. So dass ich mich nicht im Dschungel der Möglichkeiten verirre.

Ganz neue Seiten von mir

Was mich verblüfft ist, dass es eine solche Seite in mir gibt. Die es toll findet, wenn mir jemand ganz konkret sagt: „Jetzt machst du als nächstes das und das.“ Herrlich!

Ich bin nämlich sonst ein sehr unabhängiger Mensch und lasse mir nur ungern etwas vorschreiben. Daher bin ich für ein Angestelltendasein denkbar ungeeignet und war prädestiniert für die Freiberuflichkeit. Doch in diesem Rahmen liebe ich es offensichtlich auch, wenn mir jemand eine konkrete Aufgabe stellt.
Wo ich dann ja immer noch frei wählen kann, ob ich sie mache oder nicht :-). Und wie ich sie mache.

Schließlich ist meine Lernfreude, auch was all die technischen Tools angeht, in die ich mich nun einarbeite, ja auch eine Seite, die ich zumindest während der Schulzeit und der Studienzeit leider noch nicht kannte. Aber jetzt!!

Ich finde es toll, immer wieder neue Erfahrungen mit mir selbst zu machen und vor allem auch all denen zu widersprechen, die meinen, dass man ab einem gewissen Alter nicht mehr so lernfähig ist. Phhh!

Das betrifft ja in diesem Fall auch gar nicht nur konkretes Wissen und neue Fähigkeiten, sondern auch mir selbst einzugestehen: Manchmal mag ich das, wenn mich jemand an der Hand nimmt und ich einfach mittrotte und alles brav mache, was der mir sagt :-).  Und es dann einfach hemmungslos genieße!

Auf freudige Lernzeiten!