Wissen und Vermutung

Zur Methode

 

Teilnehmer erarbeiten sich die Inhalte zu einem Thema selbst auf kreative Art und präsentieren die Ergebnisse anschließend der Gruppe.

Das geht – wie im unten aufgeführten Beispiel ersichtlich – auch bei Themen und Begriffen, die noch nicht allen bekannt sind. Es kommen dennoch schon sehr viele brauchbare Ideen und Informationen zusammen und das Begreifen und Behalten ist sehr viel intensiver, als wenn die Informationen einfach in einem Vortrag vom Trainer geliefert werden.

Was noch fehlt, können Sie anschließend ergänzen und eventuelle „Fehler“ richtig stellen.

 

Material

Poster mit Thema und Stichworten, Moderationskarten, evtl. Requisiten

 

Verlauf

Ein Lernplakat oder Flipchart mit Stichworten zum Thema (hier das Beispiel: „Grundelemente der Suggestopädie“) hängt an der Wand.

Die gleichen Stichworte liegen noch einmal als Moderationskarten auf dem Boden.

Jeweils zwei Teilnehmer wählen eine Karte mit einem Begriff aus, zu dem sie etwas wissen oder glauben zu wissen oder Assoziationen haben.

Sie überlegen gemeinsam, was der Begriff wohl bedeuten könnte und überlegen ein konkretes Beispiel, wie das im Training aussehen könnte.

Diese Überlegungen sollen sie anschließend auf kreative Art  präsentieren.

 

Beispiel

Thema: Grundelemente der Suggestopädie

Dies ist ein Beispiel aus einer Fortbildung für Trainer zum Thema „Suggestopädie“. Die Teilnehmer hatten größtenteils noch keine Informationen zum Thema und assoziierten einfach mit den entsprechenden Begriffen.

Im Folgenden sehen und lesen Sie die konkreten Ergebnisse, die schon eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema zeigen.

 

 

Ergebnisse von Arbeitsgruppen

  1. Lernspiele

 

Notizen dazu:

Entspanntes und zwangloses Lernen

Lernen, ohne es zu merken

Spaßiges Lernen

Spielerisch lernen

 

Die Gruppe hat noch ein Spiel zum Kennenlernen vorgestellt und innerhalb der drei Minuten, die sie insgesamt zur Präsentation hatten, mit uns durchgeführt.

Ein Teilnehmer stellte sich vor eine bespannte Pinwand, ein anderer malte einen Körperumriss. Jeder Teilnehmer sollte nun etwas zu oder über diesen skizzierten Teilnehmer in den Körperumriss schreiben.

 

Wenn die Teilnehmer sich zu dem Zeitpunkt noch kaum kennen, können sie einfach äußere Beschreibungen oder wilde Vermutungen hinein schreiben.

 

  1. Energieaufbauübungen

 

Die zwei Teilnehmer stellten pantomimisch Begriffe vor, die die anderen raten sollten. Dann legten sie die entsprechenden Stichworte auf den Boden.

 

  • Entspannung
  • Lernspaziergang
  • Aktivierer
  • Kopf frei bekommen
  • Energieschub

 

 

  1. Kreative Präsentation des Lernstoffs

 

Eine Teilnehmerin las eine Geschichte vor, in der die Begriffe, die sie in der AG gesammelt hatten, vorkamen, die andere stellte diese Begriffe pantomimisch dar.

Begriffe waren:

Abwechslungsreich

Überraschend

Verblüffend

Anregend

Reizvoll

Requisiten

Ungewöhnlich

Lebendig

Bunt

Unerwartet

 

  1. Lernen mit allen Sinnen

 

Die Präsentation wurde von einem Trainer (A +V) und einer Trainerin (K) vorgeführt:

 

  1. a) Trainer verschwindet hinter der Pinwand und liest die Bestandteile von Orangensaft vor, die auf einer Flasche Orangensaft stehen > auditiv.

 

  1. b) Er zeigt die Flasche für die >Visuellen.

 

  1. c) Die Kinästhetin riecht und schmeckt daran.

 

  1. Identitätswechsel

 

Das ist nun schwierig, denn die Teilnehmer können nicht wissen, was bei der Suggestopädie (im Sprachunterricht) damit gemeint ist, finden aber immer einige gute Ideen.

 

In diesem Fall spielten sie einen Sketch vor, der verdeutlichen sollte:

Sich in den anderen hineinversetzen, Empathie entwickeln, in die Rolle des anderen schlüpfen.

Dies würde beispielsweise Sinn machen in Kommunikationstrainings, Konfliktmanagement oder Seminaren für Führungskräfte.

 

Weiterarbeit

 

Wenn es notwendig ist, können Sie als Trainer anschließend noch ergänzende Hinweise oder Korrekturen hinzufügen.

 

 

Ihre Themen

 

Überlegen Sie, wie Sie diese Methoden für Ihr Trainings-Thema einsetzen können.

Die Methode bietet sich an für grundlegende Themen, einen Überblick über das Training, relativ zu Beginn des Trainings.

So werden die Teilnehmer gleich aktiviert und Sie bekommen gleichzeitig schon einen Eindruck, was die Teilnehmer zum Thema wissen, vermuten, wie ihre Einstellung dazu ist.

 

Sie können beispielsweise Stichworte  zum Thema „Zeitmanagement“ nehmen, zum Thema „Verkauf“, „Kundenkontakte“, „Telefonverhalten“, „Führung“, „Kommunikation“ – im Grunde scheint jedes Thema dafür geeignet.

Es braucht lediglich ein bisschen Mut vom Trainer, die Teilnehmer schon aktiv werden zu lassen, bevor sie Informationen des Trainers erhalten haben.

Wie Sie diese Methode auch online einsetzen können, werde ich bald auf meiner Webseite der OAZE – Online-Akademie darstellen.

 

Lerntypen

 

V – Poster, Karten, evtl. Requisiten oder Sketch

A – Partnerarbeit, miteinander austauschen, den anderen vortragen

K – spielerisch, bewegt, mit allen Sinnen

 

 

 

Titel

Wissen und Vermutungen

Ziel

Erarbeitung eines neuen Themas

Zeitbedarf

30-60 Minuten

Anzahl der Teilnehmer

ab 6

Sozialform

Paare, Plenum

Material

Poster, Moderationskarten, evtl. Requisiten

Trainerdokumente

Traineranleitung, Fotos