Praxisspiel zum Erfahrungsaustausch

Zur Methode

 

Dies ist eine sehr zeitaufwändige Methode und lohnt sich bei zwei- bis drei Seminartagen wohl nur dann, wenn es Bestandteil des Themas ist, dass sich die Teilnehmer sehr ausführlich mit ihren Erfahrungen zum Thema austauschen.

Für längere gemeinsame Projekte oder mehrteilige Seminare ist es ebenfalls geeignet.

 

Material

Pro Gruppe ein Spielbrett, Spielfiguren, Würfel und ein Stapel Spielkarten

 

Verlauf und Spielbeschreibung

 

Jede Gruppe setzt sich an einen Tisch um das Spielbrett herum, die Karten liegen in einem dafür vorgesehenen Feld oder neben dem Brett.

Die Fragekarten liegen verdeckt auf dem Stapel.

Jeder Teilnehmer wählt eine Spielfarbe vom Spielbrett und die entsprechende Spielfigur. Ein Teilnehmer A beginnt und würfelt.

Die Punktzahl des Würfels gibt an, wie viele Felder jemand mit seiner Figur vorrückt.

Die Richtung ist gleich, es gibt kein Ziel auf dem Spielbrett, das erreicht werden muss. Entscheidend ist die Farbe, auf der die Spielfigur landet.

Beispiel: Kommt die Figur von Spieler A auf einen blauen Punkt, dann muss derjenige mit der Farbe blau die Frage beantworten.

Wer an der Reihe ist, zieht die oberste Fragekarte und stellt die Frage an den Teilnehmer, auf dessen Farbfeld er steht.

Dieser kann selbst entscheiden, wie ausführlich und persönlich er antwortet.

Je nach Frage kann er auch entscheiden, dass alle Spieler sich dazu äußern.

Geben Sie als Trainer vorher eine feste Zeit an. Danach geben Sie ein Signal, dass die Gruppen den Austausch beenden.

 

Weiterarbeit

 

Natürlich kann nun nicht alles im Plenum wiederholt werden, was in den einzelnen Gruppen ausgetauscht wurde.
Sie können aber ein kurzes Austausch- Spiel gestalten, indem Sie einen Ball oder ein Frisbee herumwerfen mit der Aufforderung: „Nennen Sie einen Punkt, den Sie besonders spannend fanden“. Derjenige soll in einem Satz antworten.

Wenn dann Interesse besteht, mehr darüber zu erfahren, sollen die Teilnehmer dazu in der Pause den entsprechenden Teilnehmer weiter befragen.

 

Sinn des Spiels

 

Es geht nicht darum, wer am schnellsten an einem Ziel ankommt und gewinnt, sondern darum, möglichst viel voneinander zu erfahren. Daher kann es Sinn machen, wenn sich alle zu bestimmten Fragen äußern- immer dann, wenn es die anderen auch interessiert.

Das Spiel bietet aber eine Struktur und garantiert so, dass jeder mal zu Wort kommt, was bei einem offenen Erfahrungsaustausch nicht so gewährleistet ist.

Außerdem können durch die Fragen Themen vorgegeben werden, die auch mit dem Seminarinhalt oder dem beruflichen Hintergrund der Teilnehmer zu tun haben. Je nach Seminarthema aber auch durchaus persönliche.

Beispiele für Fragen finden Sie im Arbeitsblatt: Text oder Material für Trainer.

 

Spielkarten

 

Auf den Karten stehen Fragen oder Aussagen, die mit der Arbeit zu tun haben und so einen Einblick geben in die unterschiedlichen Organisationsformen und Probleme bei der Arbeit geben. Zum Teil könne aber auch persönliche Bereiche angesprochen werden.

Sie können genau auf das Seminarthema abgestimmt sein oder eher allgemein gehalten.

Bei den Aussagen können die Teilnehmer sagen, ob das auf sie zutrifft oder nicht, ob sie dem zustimmen oder nicht. Die Fragen werden beantwortet.


Spielbrett

Die Spielbretter (siehe Fotos weiter unten) sind neutral gehalten, so dass sie zu den unterschiedlichsten Themen mit anderen Fragen und Karten einsetzbar sind. Sie werden edler und halten länger, wenn Sie diese laminieren.

 

Lerntypen

A- miteinander sprechen

V- Karten und Spielbrett

K- spielen

 

 

 

 

Text und Material für Trainer

 

 

Beispiele für berufliche Fragen und Aussagen

 

Bei den Aussage- Kärtchen soll der Teilnehmer Stellung dazu nehmen, ob es bei ihm auch so ist oder nicht und kurz erläutern, wie es ist.

  • Was macht Ihnen am meisten Spaß bei ihrer Arbeit?
  • Ich habe mich in meinem Beruf noch nie gelangweilt!
  • Die meiste Zeit meiner Arbeit bin ich mit Kleinkram beschäftigt, der mich von den wirklich wichtigen Dingen abhält.
  • Bei mir gibt es eine strikte Trennung von Beruf und Privatleben.
  • Was macht Ihnen am wenigsten Spaß bei Ihrer Arbeit?
  • Welche Perspektiven sehen Sie bei Ihrer Arbeit?
  • Haben Sie eventuell berufliche Veränderungspläne- langfristig oder kurzfristig?
  • Wie sieht bei Ihnen die Zusammenarbeit aus (zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, zwischen Kollegen, zwischen den Abteilungen).
  • Mit meinen Kollegen komme ich prima klar.
  • Wenn Sie drei Dinge an Ihrem Arbeitsplatz verändern könnten, was wäre das?
  • Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

 

Beispiele für persönliche Themen

 

  • Was machen Sie am liebsten? Nennen Sie spontan 3 Tätigkeiten.
  • Was sind Ihre besonderen Fähigkeiten? Nennen Sie mindestens 3.
  • Was sind positive Eigenschaften von Ihnen? Nennen Sie mindestens 3.
  • Wenn unsere Gruppe Sie an Ihrem Wohnort besuchen würde, was würden Sie uns zeigen oder wohin würden Sie mit uns „ausgehen“?
  • Wenn Sie sich einen Beruf völlig frei wählen könnten, was würden Sie am liebsten tun?
  • Wohnen Sie auf dem Land oder in der Stadt?
  • Wie alt sind Sie und wie stehen Sie zu Ihrem Alter?
  • Welche Vorsätze fassen Sie immer wieder, haben es aber noch nicht geschafft, sie umzusetzen?
  • Wohin würden Sie gerne verreisen, wenn es Sie überhaupt nichts kosten würde?
  • Was machen Sie so in Ihrer Freizeit?
  • Wo und wie verbringen Sie dieses Jahr Ihren Urlaub (oder haben ihn schon verbracht)?
  • Was ist Ihre Lieblingsspeise?
  • Welchen Film mögen Sie besonders?
  • Können Sie uns ein interessantes Buch empfehlen, das Sie in letzter Zeit gelesen haben?

Spielbrett

 Sie können solch ein Spielbrett ohne allzu viel Aufwand selbst herstellen. Die Rückseite eines Zeichenblocks oder eine andere Pappe genügen.

Filzstift, Lineal und eine Schablone für die Kreise sowie Farben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Text oder Material für Trainer

 

Spielbrett

 

Sie können solch ein Spielbrett ohne allzu viel Aufwand selbst herstellen. Die Rückseite eines Zeichenblocks oder eine andere Pappe genügen.

 

Filzstift, Lineal und eine Schablone für die Kreise sowie Farben.