Es gibt ja so Phasen im Leben, wo alles zusammenbricht … so könnte ich diesen Beitrag beginnen. Netter formuliert: Es gibt Situationen, wo man zu Veränderungen gezwungen wird. Jep, auch das trifft zu.

Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, ob das wirklich nur eine Phase ist oder ein Dauerbrenner. Aktuell kommt jedenfalls ganz schön viel zusammen und ich möchte es hier einfach mal auflisten.

Aber: Natürlich werde ich hier nicht nur jammern, sondern anschließend auch eine andere Sicht auf die Dinge präsentieren. Schließlich bin ich ja für kreative Lösungen bekannt, aber es spielt auch vor allem die innere Haltung und Einstellung eine entscheidende Rolle, um das alles zu bewältigen.

Herausforderungen

  1. Ich bekam nach 20 Jahren in meiner Traumwohnung plötzlich die Kündigung. (Die Hintergründe hier aufzuführen würde zu weit führen). Ich musste mir also eine neue Wohnung suchen.

Umzug (nicht nur bei so vielem Krempel, wie ich ihn habe) ist ein Albtraum per se, der auch noch einen Haufen Geld kostet, den ich lieber für andere Dinge nutzen würde.

(Aktuell habe ich gerade das erste Angebot einer Umzugsfirma bekommen und bin noch doch mehr als geschockt und musste erst mal diesen Beitrag unterbrechen. Es ist dreimal so viel, wie ich erwartet hatte. Böööhhh!)

 🙂 Ich habe eine schöne Wohnung gefunden, obwohl ich von allen Seiten zu hören bekam, dass das im Moment gaanz schwierig ist.

  1. Kann ich unter den aktuellen Bedingungen keine Seminare in der Türkei mehr anbieten. Ich habe mich daher im Frühjahr woanders umgesehen, aber keine wirkliche Alternative gefunden.

 🙂 Dafür biete ich das Seminar nun im Sommer in Deutschland an, das auch stattfindet.

  1. Geht meine OAZE-Online-Akademie in die Knie.
    Daher lass ich gerade eine komplett neue Akademie aufbauen. Auch das kostet natürlich Geld und einen Haufen Zeit. Einmal, um mich da einzuarbeiten, zum anderen die ganzen Seminare und hunderte von Dateien da wieder einzupflegen.

 🙂 Ich habe einen früheren Kollegen gefunden, der mir das installiert und einrichtet und einen weiteren, der mir anschließend Support bietet.

  1. Konnte ich mein bisheriges Kontakt-Management-System nicht auf mein neues Laptop übertragen. Es neu zu kaufen wäre sündteuer, ebenso der Support. Daher arbeite ich mich auch da in ein neues System ein.

 🙂 Dazu fand dann im Coworking Space gerade passend ein Kurs statt, an dem ich teilgenommen habe.

  1. Auch meine bisherige Buchhaltungssoftware ließ sich nicht übertragen und ist so auch nicht mehr zu kaufen. Also muss ich auch hier ne neue kaufen – und Sie ahnen es schon: mich da einarbeiten!

 🙂 Auch dazu habe ich schon jemand angeheuert, der es mir eins zu eins beibringt, weil das nicht gerade mein Spezialgebiet ist.  Darauf bin ich auch zufällig gestoßen.

  1. Da das offensichtlich noch nicht reicht, habe ich noch mein Auto demoliert (Reifen kaputt und die rechte Seite eingedötscht und verkratzt).

 🙂 Gut, hier finde ich jetzt nicht so viel Positives oder doch? Ich bekam Hilfe, um überhaupt nach Hause zu kommen und habe eine freundliche Werkstatt in der Nähe kennengelernt.

Wollen Sie noch mehr hören? Nein, ich höre auf… Ich könnte nur noch die DSGVO erwähnen, mit der sich ja alle rumschlagen, die auch Zeit und Arbeit frisst ohne Ende.

 

Wie reagieren?

Klar, man könnte erst mal laut jammern oder mit dem Kopf an die Wand schlagen. Ich könnte auch (ebenso jammernd) fragen: Warum passiert mir das alles? So gerade bei einem Kollegen gelesen, der auch gerade gebeutelt wird und feststellte, dass diese Frage nicht sehr hilfreich ist.

Es kommen zwar immer wieder mal so Eso-Deuter um die Ecke, die mich auffordern, das zu deuten oder die Deutung gleich mitliefern. Das klingt dann so konkret und schlau wie: „Da ist wohl Veränderung notwendig!“ Hach ja?
Was mich an diesen Eso-Deutungen oft so ärgert, ist, dass da unterschwellig oft so was von Schuld mitschwingt. Du hast das und das falsch gemacht und daher passiert dir das jetzt und wenn du verstehst, warum, dann kannst du es wieder richtig machen.

Es ist eine feine Gratwanderung, denn ich kann durchaus hingehen und schauen: Was ist positiv daran? Einfach mit der Grundhaltung, dass alles zumindest zwei Seiten hat. Oder sogar, dass sich dahinter etwas Positives verbirgt, dass ich vielleicht auf Anhieb nicht sehe. Dass es Kräfte im Universum gibt, die es gut mit mir meinen.

Dazu gehört dann wirklich eine Portion Vertrauen in das Universum oder göttliche Wege oder wie immer man es nennen mag. Ich muss immer wieder neu darum ringen, dieses Grundvertrauen beizubehalten, denn es hilft mir ungemein.

Im Moment sehe ich vor allem einen Berg von Arbeit, den ich zusätzlich zu meinem normalen Job erledigen muss. Ich sehe ebenso einen Berg von Geld, und zwar einen sehr großen, der mich das alles kosten wird. Das ist schon bedrohlich.

Ich sehe viel Zeit, die mich das zusätzlich kostet und viel Arbeit, die nicht gerade zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen gehört. Behördengänge, tausend Verwaltungsdinge regeln, mich in x neue Softwaren und Systeme einarbeiten, packen und packen und rümpeln in jeder freien Minute.

Da ist es nicht immer leicht, trotzdem eine positive Haltung zu bewahren. Sie war mir ehrlich gesagt zwischendurch auch erst einmal abhandengekommen. Doch so nach und nach richte ich mich ein, suche Sinn und Trost.

Dabei hilft es mir auch wahrzunehmen, was mir dabei Schönes passiert und wie und wo ich eben auch Hilfe und Unterstützung bekomme.

Beispiele

Viele Leute reagierten erst mal mit: „Boh, im Moment ist es gaanz schwierig, Wohnungen zu bekommen. Und teuer sind die!“ Meine Erfahrung: ich habe mir in zwei Monaten ca. 20 Wohnungen angeschaut, dabei waren ganz schöne und auch bezahlbare und ich hätte auch die meisten davon bekommen können.
Schließlich habe ich eine gewählt, die zwar etwas weiter weg ist, auch nicht aus jedem Zimmer diesen Weitblick hat, wie meine jetzige, aber drei Meter weiter bin ich schon auch mitten in der Natur und kann meine Runden drehen.
Sie ist auch groß genug und hat ein paar Zutaten, die  ich bisher nicht hatte. Weitere Details dann nach dem Umzug J.

Für all die neuen Software-Sachen habe ich Hilfe gefunden, die vor allem auch bezahlbar ist. Ich bin sozusagen auch zur richtigen Zeit über sie gestolpert.

Ich versuche auch im Alltag immer wieder wahrzunehmen, wo das Universum freundlich zu mir ist, wo ich Geschenke bekomme und freundlichen hilfsbereiten Menschen begegne. Das gibt zusätzlich Kraft und die Überzeugung, dass ich das alles schaffen kann.

Das Positive an Veränderungen

Nun ja, aus der Sicht einer Kreativitätsexpertin sind Veränderungen immer gut. Man wird aus Gewohnheiten gerüttelt, muss neue Wege gehen – alles wunderbare Voraussetzungen für Kreativität.

Doch ich bin kreativ genug, dafür hätte ich den ganzen Stress nicht nötig :-).

Aber ich kann mal positiv in die Zukunft phantasieren, was alles geschieht, wenn ich die neuen Wege gehe.


Vielleicht gefällt es mir in der neuen Wohnung noch besser als hier? Wer weiß, was mich da für schöne Überraschungen erwarten. Vielleicht schaffe ich es da eher, jeden Mittag meine geplante Runde zu laufen, weil es wieder neu ist und eine wunderschöne Landschaft?

Eine neue stabile Online-Akademie wird mir langfristig sicher viel Stress ersparen, ich brauche nicht zu fürchten, dass sie täglich zusammen bricht mitten in einem Seminar. Ich finde immer jemanden für den Support, da es ein bekanntes System ist.

Wahrscheinlich kann ich es jetzt wirklich noch nicht im vollen Umfang sehen. Denn oft sehen wir das erst Jahre später, dass eine scheinbare Katastrophe zu einer sehr positiven Entwicklung geführt hat.

Eine positive Seite am Umzug sehe ich schon jetzt: ich habe wieder einmal mit einer Radikal-Entrümpelung begonnen. Was ich alles schon verschenkt und weggeworfen habe! Und damit bin ich noch lange nicht zu Ende.

Und Entrümpeln befreit, schafft Platz für neue Entwicklungen und gibt Energie!