Haben Sie Lust, mal etwas Ungewöhnliches und Verrücktes auszuprobieren? Kreativität wird ja durch ungewöhnliche Impulse angeregt und dazu habe ich mir wieder einmal etwas Neues ausgedacht. Die Kreativitätstechnik: Schilder-Orakel.
Worum es geht
Sie suchen eine kreative Lösung, Sie haben eine Frage oder Sie können sich nicht entscheiden? Sie suchen also auf irgendetwas eine Antwort oder eine Anregung.
Dann probieren Sie doch einmal das Schilder-Orakel aus.
Verlauf
- Sie formulieren Ihre Frage oder Ihr Problem und schreiben sie auf.
- Dann wählen Sie spontan eine Zahl zwischen 1 und 25 aus.
- Erst danach schauen Sie sich das dazu gehörige Schild an und was darauf steht.
(Damit Sie nicht doch vorher spinksen können, habe ich die Bilder nicht direkt hier drunter abgebildet, sondern in eine PDF gepackt: Fotos zu Schilder-Orakel ). - Verbindung herstellen
Und nun geht es weiter wie bei vielen Kreativitätstechniken (beispielsweise der Reizwort-Methode):
Sie stellen eine Verbindung her zwischen Ihrer Frage und dem Foto. Auch wenn es da scheinbar überhaupt keine Verbindung gibt und die nichts miteinander zu tun haben.
Assoziieren Sie frei. Was könnten Ihnen dieser Spruch oder dieses Schild “zu Ihrem Thema sagen”? Sehen Sie es spielerisch.
Wichtiger Hinweis
Ich habe vor allem Schilder genommen, die ich so unterwegs gefunden und fotografiert habe. Naturgemäß sind das oft Verbots- oder Warn-Schilder. Lassen Sie sich dadurch aber nicht beeinflussen. Sie können es drehen und deuten, wie Sie wollen. Es sind ja nur Impulse, die Ihnen helfen sollen, in alle und neue Richtungen zu denken.
Die Ideen und „Antworten“, die Sie daraus entwickeln, müssen auch gar nichts mit dem zu tun haben, was auf dem Schild steht. Nehmen Sie das Wort „Orakel“ bitte nicht wörtlich, das ist nur ein spielerischer Titel für diese Methode.
Es ist lediglich ein Sprungbrett, um Ihnen zu helfen, möglichst viele Ideen zu Ihrer Frage zusammenzutragen wie bei einem Brainstorming. Und Sie wählen dann aus, was Ihnen hilft und zu Ihnen passt. Das übernimmt kein Orakel für Sie :-), Sie sind da ganz frei!
Ein Beispiel
Ich exerziere diese Methode jetzt einmal beispielhaft durch. Es ist auch für mich ein Experiment, da ich sie mir ja gerade erst ausgedacht und noch nie gemacht habe (aber ganz sicher bin, dass es was bringt :-).
Die Fragestellung, das Problem formulieren
Wie kann ich eine neue Foren-Plattform für meine OAZE – Online-Akademie finden?
Analyse der Situation
Bei den Kreativtechniken ist es sinnvoll, zu Beginn der Formulierung genau zu schauen, wo liegt das Problem, was ist die Situation etc.
In diesem Fall hängt damit auch eine Entscheidung zusammen:
Entweder:
Lasse ich noch einmal komplett nach meinen Vorgaben programmieren?
Vorteil – Dann hat sie alle Funktionen, die ich brauche und an meiner jetzigen so schätze. Für die ich aber leider keinen Support mehr finde, weil sich durch viele Plugins die updates nicht mehr vertragen.
Nachteil – Dann bin ich wieder komplett abhängig von dem Menschen, der es programmiert und genau damit habe ich jetzt Schiffbruch erlitten, weil er nicht mehr zur Verfügung steht. Und andere sich da so nicht reinfuchsen können.
Oder
Ich miete eine schon bestehende Plattform.
Dazu habe ich schon diverse Recherchen gemacht.
Entweder sind es ganz simple Foren, die nichts von dem können, was ich für meine Online-Seminare an Funktionen brauche oder sie sind so riesig und kompliziert wie Moodle, was viel zu groß und umfangreich ist, was ich wiederum alles nicht brauche. Und bislang finde ich es auch nicht hübsch.
Ausgewählte Zahl 17
Schluck.
Das hat ja nun auf den ersten Blick wirklich GAR NICHTS mit meiner Fragestellung zu tun. Aber ich probiere es mal.
Stichworte und Assoziationen sammeln
Ich sammele erst mal Reizworte und Assoziationen zu dem Plakat. Die sehen bei mir natürlich komplett anders aus, als wenn Sie das machen. Zumal ich das Foto ja selbst gemacht habe und weiß, wann und wo es entstanden ist.
Stichworte und Assoziationen
Offene Gärten, Blumen, Blühen, Farben, Wachstum, Steine, Sprüche
Offenheit, viele Besucher, Freude, Kontakt, Austausch, Kaffee, Kuchen
Wandern, Natur, Landschaft, Weitblick
Privat, Einladung, Pforte, Rheinland, Öffnungszeiten
usw.
Also, das Plakat bietet zumindest schon mal viele Stichworte. Dann lege ich mal los, was sie mir sagen, welche Ideen mir dazu kommen.
Eventuell muss ich dann nach diesem ganz freien Assoziieren diese Gedanken noch einmal mehr konkretisieren auf meine Fragestellung hin. (Das ist öfter noch nötig, aber es ist wichtig, sich in dieser ersten Phase nicht einzuschränken).
Freies Assoziieren und 1. Ideen
Ich wähle jetzt nur mal einige Stichworte als Beispiele aus, sonst wird es zu lang:
Offene Gärten
– Meine Online-Akademie soll ein offener „Garten“ für alle Interessenten und Besucher sein (also auch mal wieder einen Tag der Offenen Tür veranstalten, wenn dann die 3. Neueröffnung stattfindet 🙂 – mir das für später merken.
– Den Zugang für alle leicht machen (das ist jetzt so ein Beispiel, das später noch konkretisiert werden muss. Was bedeutet das genau. Wie sieht das aus? Das bezieht sich dann vielleicht auf das Anmeldeverfahren oder darauf, dass es auch über Tablet oder Handy zu bedienen ist etc. etc. Sie sehen, es kommen da schon viele konkrete Ideen)
– den Zugang einladend gestalten
(wieder eine schöne Startseite, Fotos etc.)
Blumen
– bunte Farben
– auf den Tisch stellen
– Knospen öffnen sich
– duften teilweise schön
Blühen
– Fülle
– Verschwendung, Geschenk der Natur
– sich öffnen
– zur Reife kommen
Farben
– meine CI Farben
– schöne Startseite mit Fotos und bunten Bildern
Wachstum
– Zum Wachstum gehört Veränderung.
– Mich damit abfinden und anfreunden, dass in der Online-Welt ständig Dinge überholt sind und ich wieder was Neues suchen und mich in neue Dinge einarbeiten muss
– Die neue Akademie direkt auf Wachstum anlegen:
dass beliebig viele Seminare gleichzeitig parallel laufen können
auch mit anderen Trainern (diesen die Möglichkeit geben, dort ihre Seminare anzubieten, wie jetzt auch schon)
auch für größere Gruppen geeignet, für Online-Produkte und Selbstlernkurse, die ich nicht 1:1 betreue wie jetzt
Kooperation mit anderen?
Rheinland
– Online-Seminare sind natürlich nicht regional begrenzt, aber vielleicht gibt es Themen, die speziell damit zu tun haben?
– Überlegen, wie ich vor allem auch deutschsprachige Interessenten im Auslang über meine Angebote informieren kann, da ja alle an Online-Seminaren teilnehmen können, die am Thema interessiert sind
– Was ist das „typische“ am Rheinländer? Ein paar Klischees sammeln und daraus wiederum Tipps für meine Frage ableiten 🙂
– Et hät noch immer jot jejange – Ich werde eine gute Lösung finden. Und wenn sie sich als nicht so gut erweist (wie die letzte), dann suche und finde ich eine neue Lösung :.)
So, ich stoppe hier erst mal.
Weiter konkretisieren
Nun sind mir schon teilweise konkrete Ideen oben gekommen, teilweise sind es mehr allgemeine Hinweise. Und nicht alles bezieht sich direkt auf die Fragestellung, sondern sind einfach Ideen zu meinem Forum.
Daher geht es im nächsten Schritt darum, ganz konkrete Ideen und Lösungsschritte daraus zu entwickeln, die sich auf meine Frage beziehen.
Aber damit ich hier nicht seitenweise weiter schreiben, lasse ich Sie jetzt mal selbst machen…
Letzter Hinweis
Ganz wichtig, falls Sie noch nicht viel mit Kreativitätstechniken gearbeitet haben. Es geht nie darum, dass Sie anschließend alle Ideen umsetzen müssen, die Sie damit sammeln. Sondern es geht darum, einige besonders gute und eben neue Ideen zu bekommen, manchmal reicht auch eine einzige. Die dann aber eine große Wirkung hat, eine brillante Marketing-Idee, ein Slogan, ein neues Produkt oder in meinem Fall eben auch die Klärung, wie ich weiter vorgehe, um für meine Online-Akademie die richtige Plattform zu finden.